Freitag, 8. Mai 2015

Sinn und Unsinn von Streikaktionen

STREIK ... das beherrschende Thema in der vergangenen Woche, denn zur Zeit haben wirklich viele doppelt und dreifach unter den Streiks der Gewerkschaften zu leiden.

Fangen wir doch hier mal mit einem, wohl für die Medien eher uninteressanten, Streik an, nämlich den bei den Geldtransportern in und um Berlin. Hört man etwas davon? Doch wirklich nur am Rande, doch viele bekommen das nur allzu deutlich mit.
Hier kann ich den Sinn durchaus nachvollziehen, denn was würden sich die Firmen tun, wenn sie den Stundenlohn um einen Euro erhöhen. Das muss man sich wirklich mal vorstellen! Da weigert sich der Arbeitgeber einen Euro mehr zu zahlen und bietet nur etwas an unter einer Bedingung an. OK, jetzt könnte man sagen, ist doch klar, dass der AG (Arbeitgeber) das macht. Doch mal ehrlich, suchen sich ordentliche AN (Arbeitnehmer) aus, wie es um deren Gesundheit steht?
Eine Lohnangleichung zwischen Ost und West, die ist schon lange überfällig, doch in eine andere Richtung, wie viele AG es sich wünschen würden. Ich meine, dass die niedrigen Löhne an die höheren Löhne angeglichen werden sollen und nicht etwa umgekehrt.
Dieser Streik hat nach meiner Meinung durchaus einen Sinn und vielleicht sollten die Banken sich überlegen, ob sie nicht da auch etwas Verantwortung tragen, denn bei den Gebühren werden auch keine Unterschiede zwischen Ost und West gemacht, denn da müssen alle das Gleiche bezahlen.

Der Kita-Streik ... ja klar, hat der auch seinen Sinn! Erzieherinnen verdienen, für den Job den sie machen, einfach zu wenig. Gerade, wenn Erzieherinnen ihren Job als Berufung sehen, ist das Gehalt schon mehr als mager. Doch ich kann auch die Eltern verstehen, die nun nicht wissen, wie sie die Kinderbetreuung organisieren sollen und man kann beinahe davon ausgehen, dass deren AG dafür kein Verständnis haben werden.
Mir fällt da eine Frage ein, die ich in den letzten Jahren nur zu oft gehört habe: Wie sollst du einen Arbeitsplatz finden, wenn du immer wieder die Kinder so zu Hause hast? Hört sich jetzt weit hergeholt, denke ich nicht. Solche Streiks sind sicher auch ein Grund, warum Mütter es schwerer haben, einen Job zu finden.
Doch trotzdem drücke ich den Erzieherinnen die Daumen, dass es zu einer für sie günstigen Einigung kommen wird.

Der Bahnstreik ... oh man, ein Streik, der die Medien beherrscht und leider längst an der Notwendigkeit zweifeln lässt. Nein, hier habe ich absolut kein Verständnis mehr für die GDL. Hier wird das Streikrecht dermaßen missbraucht, dass es schon langsam weh tut.
Ja sicher, die Grundforderungen kann man durchaus noch nachvollziehen. Lohnerhöhung und weniger Überstunden, dass sind durchaus Forderungen, die man unterstützen kann. Sogar weniger zu arbeiten, das erscheint mir derzeit doch etwas unlogisch, aber ok, das kann man auch noch stehen lassen.
Doch was soll das mit den Berufsgruppen? Es gäbe doch keine unterschiedlichen Berufsbezeichnungen, wenn es da nicht auch Unterschiede im Berufsbild gäbe.
Wobei hier kommt es zum großen Fragezeichen, in meinen Augen. Geht es der GDL jetzt darum, diese Berufsgruppe grundsätzlich zu vertreten und die gleichen Erhöhungen für sie zu erreichen oder geht es darum, dass beide Berufsgruppen zu einer zusammen gefasst werden?
Andererseits gibt es da die anstehende Gesetzesänderung, falls diese in der derzeitigen Form wirklich den Bundesrat passiert. Will uns die GDL mit ihrem Streik zeigen "Hey, wir sind zwar die kleinere Gewerkschaft, aber wir können mit unseren Mitgliedern ein ganzes Land lahm legen." Dieser wiederholte Streik hat für mich jeden Sinn verloren.

Schlimm finde ich, dass die GDL mit ihrem Verhalten eigentlich allen Gewerkschaften nur noch schadet. Die überwiegende Mehrheit ist nur noch genervt, wodurch dann kaum noch einer sich andere Streiks genauer ansieht und deren Sinn und Notwendigkeit akzeptiert.
Ich sage jetzt mal zum Schluss: Ich befürworte grundsätzlich unsere Gewerkschaften, denn wo wären wir ohne sie. Ich selber bin mit der Gewerkschaft aufgewachsen, da auch mein Vater Mitglied in einer war. Doch man sollte auch die Kirche im Dorf lassen und nicht alles auf die Spitze treiben. An die AG gerichtet mal der Hinweis, dass es mal hieß: "ordentlicher Lohn für ordentliche Arbeit" das gilt heute, in einem Land wo immer mehr Lohndumping betrieben wird, leider nicht mehr.

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